„Der Zukunft verpflichtet. Schon immer!“ Das Motto der Gründerfamilie Schmitz inspiriert drapilux zu Nachhaltigkeit in jedem Schritt der Produktionskette. 2020 erweitert das Emsdettener Unternehmen sein Produktportfolio um die Artikel drapilux 104, drapilux 115 und drapilux 131, die zum Teil aus recyceltem Kunststoff gewoben werden – ohne Kompromisse bei den drapilux-Qualitätsstandards. Doch wie wird aus einer Plastikflasche ein hochwertiges Textil? Lilian Krause aus der Forschung und Entwicklung beschreibt den Herstellungsprozess.
Eine der bedeutendsten Herausforderungen für die Umwelt sind die großen Mengen an Plastik, die täglich entsorgt werden. Recycling und die Weiterverarbeitung von Kunststoffen stellen einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Umweltbelastung dar. In intensiver Zusammenarbeit mit dem Garnproduzenten Trevira GmbH hat drapilux ein Artikelpaket entwickelt, welches einen Anteil an nachhaltig produzierten Fasern enthält. Als Quelle für den Kunststoff dienen entsorgte Flaschen aus PET (Polyethylenterephthalat).
One Night in Bangkok
Für das Verarbeiten der Kunststoffflaschen ist die Trevira-Muttergesellschaft Indorama Ventures Limited (IVL) in Bangkok verantwortlich. Die zahlreichen PET-Flaschen, die dort als Pfand abgegeben oder in Plastik-Sammelbehälter eingeworfen werden, sind durch ihre transparente Optik besonders gut zur Weiterverarbeitung geeignet. Doch wie wird aus einer Recycling-Flasche ein nachhaltiger drapilux-Artikel?
Auf ihrem Weg zum neuen Leben als drapilux-Textil landet die Flasche zunächst im Shredder. Hier wird sie grob zerkleinert und dabei auch von Flüssigkeitsresten getrennt. In mehreren darauffolgenden Waschgängen lösen sich anschließend Etikett-Reste. Diese schwimmen in der Waschflüssigkeit nach oben und lassen sich auffangen – sodass von der Flasche nur noch hochwertiges, sauberes, transparentes PET übrig bleibt.
Nach mehreren Stunden Trocknung im Ofen wird dieses PET geschmolzen und zu winzigem Plastikgranulat, sogenannten Chips geformt. Diese Chips sind es, die letztendlich als Rohstoff für das Recycling-Garn dienen. Unter Hitze und Druck werden sie zu Kunststoff-Filamentgarn verarbeitet. Dieses verspinnt Trevira mit dem Trevira CS Garn. So erhält das Garn seine essentiellen Qualitätsmerkmale: Langlebigkeit, Strapazierfähigkeit und eine flammenhemmende Wirkung. Die Nachhaltigkeit ist hier sowohl durch den Recyclinganteil, als auch durch eine lange Nutzungsdauer des Endproduktes gefördert.
Ein neues Leben in Deutschland
Weiter geht die Reise in Emsdetten. Hier werden die drei nachhaltigen Stoffegewebt und gefärbt. Für drapilux 115 wird ausschließlich das neuartige Garn verwendet, drapilux 104 und drapilux 131 entstehen auf der Kette des drapilux-Klassikers 102.
Damit endet das Leben einer leeren Plastikflasche nicht in einer Deponie, sondern geht in Hotels, Büros, Krankenhäusern oder Kreuzfahrtschiffen weiter. Und auch für drapilux und Trevira ist die Reise damit nicht vorbei: Gemeinsam arbeiten sie daran, den Recyclinganteil im Garn und den Textilien noch höher anzusetzen und gleichzeitig die gewohnten Qualitätsstandards zu erfüllen. Als Vorreiter in der Herstellung von Textilien mit Recyclinganteil ist es drapilux wichtig, auch andere Branchenvertreter zu mehr Nachhaltigkeit in ihrer Produktion zu inspirieren. Denn der Schutz der Umwelt ist ein Prozess, zu dem jeder etwas beitragen kann.
Lilian Krause
Seit 2018 ist Lilian Krause Projektmanagerin Forschung & Entwicklung bei Schmitz Textiles. Sie betreut Projekte mit externen Partnern sowie neue Entwicklungen. So war sie federführend für die Auswahl des Recyclinggarns sowie die gemeinsame Entwicklung mit Trevira zuständig.
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